Fehler im Umgang mit Erdaushub vermeiden

Gelber Bagger und Großer Kipper auf Erdhaufen
Gelber Bagger und Großer Kipper

 

 

Zu viel gezahlt für Boden, mit dem Stampfer bei Regen im Lehm festgesteckt oder das Volumen unterschätzt? Erfahrungen zu solchen Misserfolgen mit Erdaushub und Lösungen zur Vermeidung findest du in den nachfolgenden Zeilen.

 

Volumen Erdaushub richtig berechnen

Bei größeren Volumen von Boden wird die Menge sehr oft unterschätzt. Sowohl Laien als auch Profis passiert das immer wieder. Die Kundschaft ist meist leidtragend bei Beauftragungen indem unvorhergesehene Kosten entstehen. Auch trotz Laservermessung ist es schon öfter passiert. Zunächst wurden 500 m³ Aushub gemessen und am Ende 900 m³ transportiert. In dem Fall ließ sich im Nachhinein Mutwilligkeit vermuten doch das kann nicht allen unterstellt werden. Deswegen messt wenn möglich noch einmal selbst und lieber doppelt, vertraut nicht zu schnell Unternehmen die umso größer die Mengen sind auch mehr Geld verdienen und plant lieber einen großzügigen Puffer ein.

 

Inserat Aushub rechtzeitig erstellen

Sobald Du weißt, dass Erdaushub anfällt und der nicht komplett selbst genutzt werden kann biete diesen so früh wie möglich als Inserat oder in der Nachbarschaft aktiv an. Ein Inserat ist schnell erstellt und Nachbarn, Kollegen und Freunde sogar noch schneller gefragt. Wenn sie es nicht benötigen haben sie eventuell Bekannte oder Informationen von Bekannten die dir helfen können. Weitere Möglichkeiten damit du das Interesse an deinem Erdaushub steigern kannst findest du in unserem Beitrag dazu.

 

Geduld für Inserat Boden und Anbieten von Aushub

Je mehr Zeit du dir nimmst den überschüssigen Aushub anzubieten desto größer die Chance einer erfolgreichen Abnahme. Ist also keine Eile geboten, nutze die Zeit für das Suchen von Interessierten und zum Inserieren. Was bei Autos gilt, gilt auch oft bei Boden. Je mehr Zeit für das Anbieten zur Verfügung steht, desto größer die Chance auf einen guten Deal.

 

 

Boden nicht entsorgen

Boden ist ein schützenswertes Gut. Der Erhalt von Mutterboden und Oberboden ist sogar gesetzlich verpflichtend. Trotzdem gelangt immer wieder viel zu schnell, oft aus zeitlichem Druck, Boden auf der Deponie obwohl er anderen Orts benötigt wird. Versuche zeitlichen Druck zu vermeiden und Aushub entweder selbst zu verwenden oder zur Abnahme anzubieten.

  

Nicht zu viel Aushub abtransportieren

Laien aber auch einigen Unternehmen mit Erfahrung fällt es immer wieder schwer korrekt einzuschätzen wie viel Erdaushub noch vor Ort verwendet werden könnte. So passiert es oft, dass viel ausgehobene Erde weggefahren wird um es später wieder anzufahren. Kurios, grade wenn die sinnlosen Kosten, Wege und damit verbundenen Emissionen bedacht werden. Nicht immer lässt sich gleich dahinter ein verstecktes System vermuten doch Ausreiser gibt es jeder Branche. Berücksichtige genau deine zukünftigen Projekte und ob die Nachbarschaft nicht doch Verwendung für das zu groß erscheinende Volumen haben könnten. Alternativ sind auch oft Zwischenlagerungen von Aushub direkt am Grundstück oder in unmittelbarer Nähe verfügbar. Terragent unterstützt dich bei der Suche in deiner Region.

 

Oberboden nicht separat lagern und nicht abziehen

Zu häufig sehen wir noch dass Oberboden und oft auch Mutterboden nicht getrennt gelagert und wie gesetzlich vorgeschrieben wiederverwendet wird. Statt guten Boden zu entsorgen und für neuen Oberboden noch einmal extra zu zahlen sollten die verschiedenen Aushubarten wieder Verwendung finden. Das schont Kosten und Umwelt. Wenn ihr merkt, dass dies keine Berücksichtigung findet, lieber Finger weg, sonst droht unseriöses Vorgehen.

 

 Nicht zu viel Boden ausheben

Schüttgüter wie sie für Fundamente und Untergründe benötigt werden, sind mit nicht geringen Kosten verbunden. Statiker bemessen „gewachsenem Boden“ je nach Region oft einen hohen Wert bei, wenn es sich um eine neue Gründung handelt. Die Erfahrung zeigt, dass die Kosten für zu tiefes Ausheben für ein großes Fundament schnell die Kosten in die Höhe schnellen lassen. Der zu viel herausgenommene gewachsene Boden muss durch mehrere große LKW-Ladungen Schotter samt Arbeitsleistung für Verdichtung usw. ausgeglichen werden. Achte auch hier trotz der Zusammenarbeit mit Experten darauf, dass keine unnötigen Arbeiten verursacht werden.

 

Umgang mit nassem Aushub

Durchweichter Boden besitzt häufig ein wesentlich höheres Gewicht und lässt sich schwerer bearbeiten. Besonders wenn der Anteil an Lehm, Ton und Schluff hoch ist können Erdarbeiten zur Tortur werden. Je trockener desto besser lässt sich Erde ausheben, verdichten und bewegen.

 

Für statische Projekte nur verdichtbaren Boden nutzen

Zu nasser, grobkörniger oder feinkörniger Boden sollte für Wege, Fundamente und andere Projekte mit statischer Relevanz nicht als Verdichtungsgrundlage dienen. Etwa lassen sich besonders lehmige oder sandige Böden schwer bis nicht verdichten.

 

Richtige Gerät für Erdarbeiten nutzen

Das richtige Equipment ist nicht zu unterschätzen. Ob Grabenschaufel oder Tiefenlöffel und welche Baggergröße ist effizient für entsprechende Transportoptionen wie LKW, Hänger, Transporter oder doch nur eine Schubkarre mit Spaten und Schaufel. Mehr Informationen zum Transport von Boden und Erdaushub haben wir dir zusammengestellt. Auch gibt es unterschiedliche Geräte zur Nach oder Vorbereitung von Untergründen, wie z. B. für die Verdichtung. Die vertrauensvollen Partner der Mietservices in der Nähe können dazu sicher am besten beraten.

 

Genaue Verträge für Erdarbeiten und Aushub nutzen

Wenn Du mit Unternehmen zusammenarbeitest hinterfrage genau was vertraglich vereinbart ist und welche Leistungen nicht abgedeckt sind. Eine zu hinterfragende Praxis wäre etwa, ein Pauschalpreis für ein festgesetztes Transportvolumen im Vertrag stehen zu haben und beim überschreiten der Mengen zu Stunden- und Einzelpreisen zu verrechnen. Oft ist es hilfreich mit Unternehmen zusammen zu arbeiten die du von vertrauten Personen empfohlen bekommen hast, die bereits gute Erfahrungen gemacht haben.

 

Viele auch schon kleine Faktoren lassen dich Fehler vermeiden und dadurch Kosten sparen was dazu die Umwelt schont. Dabei hilft dir das Überprüfen von Partnern, die Kontrolle von Messungen, die Orientierung an gesetzlichen Vorschriften eben so wie passendes Equipment und langfristige Planung.

 

Sollten dir weitere Tipps oder ähnliche Erfahrungen einfallen, gib uns Bescheid und wir verlängern die Liste, damit wir alle voneinander lernen können.