Transport Erde von A nach B richtig organisieren

Ein übermannsgroßer gelber Kipplaster vor blauem Himmel mit weißen Wolken
Großer Gelber Kipper

Ob ihr Boden Abtragen müsst weil sich der lang geplante Traum von der Gegenstromanlage im eigenen Garten erfüllt oder ein Hanggrundstück angleichen wollt und dafür auffüllen müsst. Oft muss anfallendes oder benötigtes Material von einem zum anderen Ort geschafft werden. Im ersten Moment klingt das mehr als einfach, doch verschiedene Faktoren lassen den Transport von Erde schnell zu einer Herausforderung werden. Wir denken dabei an Wochenlange Schubkarrenfahrten über das Bau-Grundstück, rutschende LKW’s mit Mutterboden auf dem Feldweg, entsprechend ramponierte Büsche der Nachbarn inklusive genervter Fahrer und drohende Kostenexplosionen durch ungenau kalkulierte Angebote. Doch die Erfahrungen zeigen auch, mit einfachen Mittel geht das besser.

 

Ein paar Tipps haben wir für Euch auf Basis von Erfahrungen zusammengefasst, auf welche die direkt Betroffenen zu dem Zeitpunkt ehrlich gesagt lieber verzichtet hätten. Doch sie helfen euch dabei, vorbereitet zu sein und Fehler zu vermeiden.

 

Das wichtigste ist die Planung zum Transport der Erde

Gut ist zunächst selbst auf das Vorhaben zu schauen und abzuschätzen, welche Ausmaße es hat um entsprechend angemessen den Transport zunächst zu planen und später umzusetzen. Verschiedene Einflüsse sind relevant. Wie groß ist das Volumen und welche Strecke muss zurückgelegt werden? Erde die durch das Pflanzen mehrerer Büsche übrig ist lässt sich oft in einer anderen Ecke des Grundstücks gut verwenden, wofür die Schubkarre ausreicht. Abraum eines Pools mit Fassungsvolumen von 50 m³ lässt sich vielleicht noch mit Absprache auf dem Baugrund oder der Wiese der Nachbarn unterbringen aber auf dem eigenen fertigen Grundstück oft eher nicht. Auch kommt die Schubkarre an ihre Grenzen, bzw. diejenigen die sie schieben.

 

Wenn dein Alltag oder deine aktuelle Situation wenig Zeit für Eigenleistung bietet, dann nimm dir genügend Zeit mögliche Unterstützung zu finden. Das kann im Bekanntenkreis oder bei Unternehmen sein. Hilfreich sind hier immer Erfahrungswerte von anderen. Wenn Du deinen Bekanntenkreis bemühst, findest du oft Hinweise zu hilfreichen Kontakten, die vertrauensvoller sind als Einschätzung von Unbekannten Perspektiven.

 

Schubkarre, Hänger und Transporter sind ohne Vor-Kenntnisse meist gut beherrschbar aber große LKW’s und Bagger benötigen den entsprechenden Führerschein oder auf privatem Gelände zumindest eine ordentliche Einweisung bzw. vorhandene Erfahrung. So kannst du den einen oder anderen Fehler vermeiden. Ein paar davon haben wir dir noch einmal aufgelistet.

 

Welche Arten Erde zu transportieren gibt es?

 Für eher kleine Mengen, wo das Ziel maximal in der Nachbarschaft liegt ist die Schubkarre oft die richtige Wahl.

 

Schubkarre

 Eine große Schubkarre hat etwa eine Tragkraft von 100 Kg. Wir von Terragent kennen Erfahrungen, dass etwa 30 t Boden und mehr per Hand geschaufelt und mit der Schubkarre bewegt werden, was oft nur durch entsprechend freigeräumte Zeit möglich ist. Auch der Rücken wird ungewöhnlich stark beansprucht was aber bei entsprechender Sorgfalt auch gleich als tägliches Training abzuhaken ist. Dadurch kann einiges an Kosten gespart werden und die Planung gestaltet sich als sehr unabhängig und frei.

 

Autohänger und Transporter

Für Mengen bis zu einer Tonne die über mehrere Kilometer zum Abnehmer transportiert werden eignen sich Autoanhänger oder Transporter. Wenn Du selbst einen Hänger fahren kannst ist neben der notwendigen Anhängekupplung auch erste Erfahrung mit Hänger Fahrten hilfreich. Zu Sicherheit von euch und der anderen, achtet darauf, dass ihr nicht überladet. Ungebremste Hänger haben in Deutschland eine maximale Tragkraft von 750 Kg.

 

LKW

Sollte ein Hänger oder kleinerer Transporter nicht ausreichen sind LKW’s die nächste und größte Stufe um privat Erde zu transportieren. Zu unterscheiden ist zwischen Zweiachser Kipper (9t), Dreiachs-Kipper (15 t), Vierachs-Kipper (20 t), Fünfachs-Sattelkipper (27 t), Tandemzug (25 t) und Containerfahrzeug.

 

Container

Die zwei üblichen Containerarten sind Absetzmulden und Abrollcontainer. Gewichte von bis zu 9 t können in unterschiedlichen Fassungsvermögen der zuerst genannten Container transportiert werden. Da Abraum oft sehr schwer werden kann sind die Containergrößen im Fassungsvermögen oft begrenzt. Abrollcontainer können bis zu 12 t aufnehmen.

 

Der Vorteil an Containern ist, dass sie über eine längere Zeit mit Schüttgut beladen werden können bevor sie nach dem Abstellen vor Ort wieder abgeholt werden.

 

Je größer die Transportmittel desto mehr kann auf einmal transportiert werden. Zu beachten ist, dass etwa der Bagger nicht zu groß oder klein ist um das gewählte Mittel zu beladen. Bei weiteren Wegen lohnen sich umso eher größere Transportmittel, da auch Kosten für Fahrtzeiten und –Strecken anfallen können. Um möglichst genau planen zu können und die Kosten gering zu halten ist bei Unterstützung durch gewerbliche Partner ein Pauschalpreis oft von Vorteil.

 

Was sollte zum Schluss des Erdtransports nicht vergessen werden?

Nun hast du einen Überblick zu den Möglichkeiten des Transports von Boden bekommen. Ein paar Impulse haben wir noch für dich für dein nächstes Projekt, das vielleicht schon in den Startlöchern steckt.

 

Prüfe immer die Bedingungen wie Anfahrtswege, Maße, Wetter, andere Projekte in der Nachbarschaft und Wendemöglichkeiten. Die Gerätschaft nimmt bei größeren Projekten schnell Abmessungen an, die über die eines üblichen PKW’s hinaus gehen. Die Bilder des 40-Tonners-Tandemzugs mit auf dem nassen Feldweg durchdrehenden Rädern in Richtung des Nachbargrundstücks rutschend, während der auf einen Kreisverkehr rückwärts auslenkt brennen sich schnell ein. Kleinste Steigungen und scheinbar ausladende Kurven werden bei etwas Regen und Hektik schnell zu Nadelöhren und Rutschbahnen. In dem Fall war die Dankbarkeit groß, dass jeweils sehr versierte Fahrer am Steuer saßen und die Ruhe bewahrten.

 

Deswegen schickt immer vorab Bilder oder macht eine Vor-Ortbegehung um böse Überraschungen zu vermeiden bzw. bietet es zumindest aktiv an, solltet ihr unsicher sein.

 

Für eng gekattete Projekte kann z. B. ein zweiter Bagger zum verteilen des Schüttguts beim Abnehmer notwendig sein und spart durch weniger Dauer Kosten. Solltet ihr Gerätschaften leihen achtet auf hilfreiches oder gar notwendiges Zubehör wie Abdeckungen, Keile, Schlüssel usw. Es wurden schon mehrere Stunden verloren, wenn die Kette des geliehenen Baggers immer wieder runterrutschte und die zum Aufziehen notwendige Fettpresse geholt werden muss. Deswegen vor dem Gebrauch und am besten im Beisein des Vermieter Fotos machen. In dem Fall wurde am Ende ein anderer Bagger gestellt, da der sehr erfahrene Baggerfahrer aus dem Bekanntenkreis mehrere Stunden umsonst angerückt bzw. damit beschäftigt war stetig die Kette neu zu montieren.

 

Der Höflichkeit gebührend und einfach zur Sicherheit sind durch eure Aktivitäten verschmutzte Wege und Straßen nach getaner Arbeit am Tag selbstverständlich zu säubern. Auch sollte es der Dienstleister nicht tun, ist selbst der Besen schnell geschwungen, bevor etwa Zweiradfahrern in der Morgendämmerung plötzlich böses Erwachen droht. Entsprechend kann beim Dienstleister ein Preisnachlas aufgrund der mangelnden aber notwendigen Nacharbeiten verlangt werden.

 

Prüft ob Genehmigungen notwendig sind etwa durch die Blockade während Be- oder Entladungsvorgängen oder dem Abstellen von Containern. Manchmal reicht auch das Vorwarnen der Nachbarn aus, wenn ihr eher in einer ruhigeren Gegend wohnt.

 

Was sollte zum Transport von Erde hängen bleiben?

Plant euer Projekt von Anfang an gut durch, grade wenn ihr es alleine umsetzt aber auch wenn ihr es mit Dienstleistern durchführt. Schätz sicher ein, was ihr selbst leisten könnt und wollt bevor es zu Unzufriedenheit durch Überschätzung kommt. Das spart euch Kosten, Nerven und am Ende schont es die Gesundheit. Die Projektdaten verraten Euch schnell ob die Empfehlungen vorher im Text zutreffen und ihr eine Schubkarre, LKW, Container oder Hänger zum Erde transportieren benötigt.

 

Was ihr für die Planung berücksichtigen solltet könnt ihr in unseren weiteren Artikeln nachlesen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim nächsten Projekt und sichere Transporte von A nach B.