Gartenerde und das Leben im Boden

Langer rosa Regenwurm auf Erdboden
Die Regenwürmer lockern den Boden auf und schaffen Sauerstoff

Frisch gesteckte Blumenzwiebeln kommen über Nacht abhanden, kleine und große Erdhaufen türmen sich wie aus dem Nichts im Garten auf und ab und zu siehst du doch etwas weghuschen, grabbeln oder sich vergraben. Was hat es auf sich mit dem Getümmel im Boden?

Lass uns kurz einen genauen Blick hinein werfen in die Gartenerde, um zu sehen wer da im Boden lebt und was das für dich sogar Gutes bedeuten kann. 

 

Was für Vorteile hat das Bodenleben für Dich in der Gartenerde? 

Als grobe Orientierung lässt sich merken, je größer die Anzahl und Vielfalt von Bodenorganismen, desto gesünder ist dein Boden. Genau wie in unserem Artikel zu den Zeigerpflanzen beschrieben, lassen sich auch an verschiedenen Lebewesen Qualität und Merkmale von Böden erkennen. Schauen wir uns das mal genauer an.

 

Welchen Nutzen haben die Bewohner im Boden für Dich? 

Die Lebewesen im Boden werden grob nach ihrer Größe in verschiedene Fauna-Typen unterteilt. Alleine die Tatsache, dass Du während eines Spaziergangs durch den Garten höchst wahrscheinlich über Milliarden von Kleinstlebewesen hinweg läufst macht deutlich, dass neben den mit dem bloßen Auge erkennbaren Mitbewohnern auch nicht sichtbare Bakterien, Milben, Insekten usw. Teil davon sind.  

     

Milben: 

Sind zahlreich in fast jedem Zentimeter Gartenerde und allgemein im Boden vorhanden und zersetzen grobes Material in großen Mengen. So ist es für Pflanzen und andere Organismen verwertbar. Quasi die „Vorkäuer“ der Bodenlebewesen.  

 

Springschwänze:  

Die oftmals nicht so bekannten Bodenvertreter verarbeiten durch ihren Stoffwechsel abgestorbenes Material zu wertvollem Humus. Besonders interessant ist, dass einige Exemplare für ihre Größe extrem weit und bis zu mehreren Zentimetern weit springen können. 

 

Marienkäfer: 

Viele verschiedene Käferarten fördern nachhaltig die Qualität ihrer Umwelt und tun ganz nebenbei oft auch für uns Menschen nützliche Dinge. Zwei besondere Vertreter sind der Marienkäfer und das Glühwürmchen. Neben ihrem besonderen Aussehe sind sie im Garten als Nützlinge anerkannt, da der Marienkäfer für das Blattkleider der Pflanzen schädliche Läuse vertilgt und das Glühwürmchen den oft ungeliebten Schnecken zusetzt. 

 

Assel: 

Die im Äußerlichen für uns Menschen den beiden Vorgängern etwas nachstehenden Asseln sind vielen von uns von eher dunklen und feuchten Ecken unter Steinen oder nassen Baumstämmen bekannt. Da sie als Krebstiere tatsächlich über Kiemen atmen sind sie eine verlässliche Anzeige für Feuchtigkeit. Auch ist das Resultat ihres Stoffwechsels Humus und damit sehr nährstoffhaltig. 

 

Tausendfüßler: 

Wie die Assel scheidet auch er Hums als Endprodukt aus und bereichert damit die Umgebung.  

 

Regenwurm: 

Noch länger als der vorherige Geselle aber dafür ohne Beinchen, gräbt er sich durch lange oft senkrechte und bis zu mehreren Metern tiefe Gänge. Er sorgt damit für Durchlüftung der Erde und fördert die Möglichkeit der Wasserspeicherung. Dabei fördert er die Durchmischung und Steigerung des Nährstoffgehalts im Boden, indem seine Hinterlassenschaften den Boden von Innen her düngen.  

 

Maulwurf:  

Mit seiner Beute dem Regenwurm teilt sich der Maulwurf das Aufgabenfeld der Lockerung, Durchlüftung und die Steigerung der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Daneben hält er Wühlmäuse fern. Also gibt es auch Grund zur Freude über den ein oder anderen kleinen Erdhaufen in deinem Garten.  

Das war nur ein kleiner Ausschnitt der in unseren Breiten bekannten Boden-Lebewesen, die sich sowohl untereinander benötigen und was uns noch viel bewusster sein sollte, die vor allem wir benötigen. Da ohne Sauerstoff, Nährstoffe und einem geschlossenen Kreislauf im Boden auch unser Leben nicht möglich ist. Warum Gartenvlies das Leben in der Gartenerde mindern kann und welche Alternativen es gibt, kannst du hier nachlesen. Das hilft dir vielleicht den Bodenbewohnern das Leben etwas angenehmer zu machen.

 

Ob sie den Boden kostenlos vertikutieren, düngen, auflockern oder auf andere Art bereichern. Sicher ist, Ein Maulwurfshügel muss nicht immer gleich ein Ärgernis sein und Milliarden von kleinsten und kleinen Bodenlebewesen nützen uns mehr als uns bewusst ist.