Zeigerpflanzen für die Eigenschaften von Boden

Dicht gewachsene rote Mohnblumen
Dicht gewachsene rote Mohnblumen

Sind dir auch schon einmal Wiesen und Böden voller Mohnblumen oder Löwenzahn aufgefallen? Wenn nicht, dann vielleicht umso eher nach diesem Artikel. Wenn ja, dann erfährst du hier eventuell doch noch etwas mehr, was dir die Pflanzen auf kostenlose und natürliche Weise über Mutterboden und allgemein Boden verraten.

 

Wie zeigen Pflanzen den Zustand des Bodens an?

Einige Pflanzen benötigen ganz bestimmte Bedingungen zum Wachsen. Schon bei kleineren Abweichungen fühlen sie sich nicht mehr wohl und verschwinden durch ihre geringe Anpassungsfähigkeit. Sie heißen Zeigerpflanzen. Eine größere Menge an einem Ort verrät dir, dass der Boden besonders die Eigenschaften hat, die diese Pflanzenart benötigt und bevorzugt.

 

Welche Eigenschaften des Bodens verraten dir Pflanzen?

Sie geben dir Hinweise zu Wasser-, Stickstoff- und Sauerstoffgehalt. Genauso kannst du am vermehrten Vorkommen einer bestimmten Zeigerpflanze die Art der Nährstoffe, den Säure- oder Basengehalt, die Dichte und etwa Verschmutzungen feststellen. Welche unterschiedlichen Qualitäten es zu entdecken gibst erklären wir dir gern genauer indem wir die verschiedenen Bodenqualitäten beleuchten.

 

Welche Pflanze verrät dir welche Bodeneigenschaft?

Eine Pflanzenart kann dir auch mehrere Eigenschaften eines Bodens und des oberen Mutterbodens verraten. Einige, auch als Laie bekannte Arten, sind besonders zuverlässig. Vielleicht lernst du in den nächsten Absätzen noch einmal eine neue Seite der dir schon so lange bekannten Gewächse kennen. Wir sind gespannt.

 

Stickstoffreichen Boden mögen Brennnesseln, Löwenzahn, Bärenklau, Taubnesseln, Vogelmiere und der Sauerampfer. Hingegen einen eher geringen Anteil an Stickstoff verrät dir eine größere Anzahl von Margeriten. Viel Kalk benötigen Huflattich und Klatschmohn.

 

Böden mit vielen Nährstoffen sind bei Brennnesseln, Kamille, Löwenzahn und Vogelmiere beliebt, du kennst sie vielleicht vom Kompost. Sauerampfer, Heidekraut als auch das Stiefmütterchen geben sich mit wenig Kalk zufrieden.

 

Thymian, Rosmarin und Salbei verbinden wir oft mit mediterranen Regionen, da sie mit sandigen und trockenen Untergründen auskommen also auch weniger Nährstoffe brauchen. Dazu zählen auch die “Fette Henne” und das Heidekraut. Sandiges Terrain bevorzugen auch der Klatschmohn, der Hasenklee und die Vogelmiere.

 

Stark verdichtete Böden wie Wege, Baustellen und Abstellplätze schmücken sich oft durch Löwenzahn, Gänseblümchen oder Ampfer. Löwenzahn fühlt sich auch zu tonigen Böden hingezogen.

 

Eher feuchter Untergrund ist für Efeu und Huflattich genau richtig. Dazu gesellen sich gerade in waldigen Gebieten immer wieder verschiedene Moose und Farne. Neben feuchten Böden sind Efeu, Huflattich, Wiesenfuchsschwanz auch ein Anzeichen für lehmige Eigenschaften im Mutterboden.

 

Können Pflanzen Bodeneigenschaften beeinflussen?

Ja, Pflanzen können stark die Eigenschaften im Mutterboden beeinflussen. Einige Arten reinigen sogar verschmutzten Boden, bis hin zur Rekultivierung von mit Schwermetallen belasteten Böden, dazu zählen etwa Raps, Sonnenblumen und Gerste. Auch werden sehr harte Böden durch beispielsweise das Pflanzen von Kartoffeln oder Lupinen aufgelockert.

 

Um weitere Eigenschaften von Pflanzen zu verstehen oder die hier genannten zu erkennen helfen dir Pflanzenführer und frei verfügbare Apps weiter.

 

Du siehst also es benötigt nicht immer eine direkte Bodenanalyse-Methode. Solltest du doch eine benötigen kannst du im Beitrag zur Analyse von Boden mehr lesen.

 

Viele Eigenschaften des Bodens werden dir mit einem aufmerksamen Blick schon durch die Pflanzenwelt verraten, egal ob Nährstoffgehalt, Dichte, Feuchtigkeit und vieles mehr. Wir sind gespannt, ob du beim nächsten Mohnblumenfeld oder der angrenzenden Löwenzahnwiese an mehr als nur ein schönes Fotomotiv denkst.