
Ob in einem einfachen Holzrahmen, einem Drahtgestell oder massiven Metallgehäuse – Mittlerweile bevölkern immer mehr Komposter die Gärten der Republik, was richtig angewandt gleich mehrere Vorteile hat. Welche und wie du selbst Kompost nutzen kannst, erzählen wir dir jetzt.
Was ist der richtige Ort für einen Kompost?
Lage, Lage und noch einmal Lage. Diese Binsenweisheit gilt nicht nur in der Immobilienwelt, sondern trifft auch für das Aufstellen deines Komposters zu. Geschützt vor Sonne und direktem Wind soll das Austrocknen vermieden werden. Wenn du die Lücke hinter deiner Gartenhütte unter den Bäumen praktisch nutzen möchtest, hast du damit einen perfekten Platz gefunden. Ein natürlicher Untergrund ist wichtig um die Durchlüftung zu sichern. Plane auch genügend Bewegungsraum um den Komposter herum ein. Das ist wichtig für die Durchmischung.
Sind Vorschriften zu beachten?
Halte mindestens einen halben Meter Abstand zu deinen Nachbarn und schichte den Kompost nicht mehr als zwei Meter auf.
Welche Vorteile hat Kompost-Erde?
Du erhältst für wenig Aufwand ein aus Reststoffen selbst hergestelltes sehr hochwertiges Produkt, welches du sonst teuer einkaufst. Dazu vermeidest du Fahrten und Verpackungen wodurch du eigene Ressourcen und die deiner Umwelt schonst. Auch entscheidest du selbst über den Inhalt und bekommst ein Gefühl für die natürlichen Prozesse in deinem Garten. Besser verträglichen Dünger der deinen Boden durch natürliche Nährstoffe aufwertet, kannst du nicht bekommen. Die Generation der Großeltern wäre sicher stolz auf dich. Für sie war Nachhaltigkeit Alltag, ohne den Begriff überhaupt zu kennen. Also begibst du dich auch noch mit in die Fußstapfen der alten Generationen.
Welche Zutaten sind wichtig für humusreichen Kompost?
Erfolgsversprechend ist eine gute Verteilung von eher nassem mit trockenem Material und die Vermischung kleinerer und größerer Reste. Umso kleiner die Bestandteile desto mehr Angriffsfläche haben die Zersetzungsprozesse. Die Hinzugabe von Erde stellt sicher, dass die Rottung optimal läuft, also die Zersetzung zu Humus.
Positiv beeinflussend sind natürliche Pflanzen-Reste aus der Küche, zerkleinerte Äste, Kaffeesatz, Überbleibsel von Früchten, Eierschalen und Blattwerk. Wenn die Mengen überschaubar bleiben sind gemähter Rasen, Zitrusfrüchte, natürlicher Mist, Haare, Unkräuter, Aschereste von Holzfeuern, abbaubare Teebeutel und zersetzbare Holz- und Papierreste in verträglichen Mengen akzeptabel.
Neben eindeutigen Entsorgungsprodukten sollten Fleisch und tierische Überreste nicht den Weg in den Kompost finden, besonders wenn bereits gebraten oder gekocht.
Erfolgreich Kompost-Erde selbst herstellen?
Zunächst kann der Verschlag auch selbst gebaut werden. Manch eine Gemeinde bietet sogar Rahmen zum Selbstaufbau zur kostenlosen Abholung in der Abfallwirtschaft an. Der Kompost funktioniert am besten, wenn er nicht zu nass ist, wodurch Schimmel entstehen kann, etwa durch zu viel Mährest. Auch zu trockene Bedingungen sind schädlich, da Feuchtigkeit die Lebensgrundlage der notwendigen Mikroorganismen und Kleinstlebewesen bildet.
Als obere dünne Schutzschicht vor der Witterung empfiehlt sich Erde. Wichtig ist auch genügend Luftzufuhr, was durch zweimaliges “Umsetzen” im Jahr gefördert wird. Zur Umfüllung bietet sich ein zweiter Rahmen an. Ähnlich einem Hochbeet ist als unterste Schicht Astwerk zur Durchlüftung hilfreich. Aufbauend können kompostierbare Reste in guter Mischung locker aufgefüllt werden.
Final kann das Ergebnis nach der Kompostierung durch ein Sieb aufgewertet werde. Grobe Reste können zurück auf den Kompost. Pflanzen die sauren Boden benötigen und Topfgewächse, vertragen keine humusreiche Erde.
Wie lange dauert die Herstellung humusreicher Erde?
Bereits nach ein paar Monaten erhältst du besten “Bodenverbesserer”. Nach drei bis sechs Monaten sollte Frischkompost und nach sechs bis zwölf Monaten Reifkompost nutzbar sein.
Gibt es Alternativen?
Für Balkone gibt es z. B. Wurmkisten die ein ähnliches Ergebnis erzielen. Eine Möglichkeit den Trend des urban gardenings auszuprobieren.
Restewirtschaft lohnt sich
Natürlicher und einfacher als mit einem Kompost, kannst du keinen nachhaltigen und hochwertigen Boden erzielen. Du kannst dir merken, zersetzbare natürliche Reste aus Küche und Garten mit ein paar Monaten Zeit, in einer luftigen, schattigen und restfeuchten Umgebung in einem Holzrahmen verpackt, verschaffen dir einen qualitativ hochwertigen Boden-Verbesserer.
Du sparst Zeit, Kosten und tust etwas für deine Umwelt. Wenn du es doch etwas zu gut gemeint hast und noch einiges an Kompost übrig hast erfährst du in unserer Checkliste zum Erde-Verkauf mehr, wie du es an Mann und Frau bringen kannst. Sollte deine Geduld bis zum ersten „Kompost-Ergebnis“ nicht ausreichen geben wir dir für den Übergang in unserer Checkliste zum Kauf regionaler Erde weitere Hinweise.
Übrigens freuen sich Kürbis, Melone und Zuchini besonders darauf deinen Kompost zu zieren und darauf zu wachsen, um dann von dir geerntet zu werden. Wir wünschen dir schon einmal viel Vergnügen bei der Ernte.